An den Donnerstagen 17. und 24 Oktober läuft im Fernsehen (arte-Abendprogramm) die Dramaserie „Rematch“. Es geht um Schach-Computerprogramme, KI und den Wettkampf „Deep Blue“ gegen Garri Kasparow, den „Rebell und König des Schachspiels“. Kasparow ist neben Bobby Fischer die schillerndste Figur der Schachgeschichte.
Rematch ist dabei im Serienformat angelegt, und zwar in der Netflix- typischen Zusammensetzung aus 45 Minuten- Häppchen, die in sechs Episoden gezeigt werden. Das ist in etwa mit dem Umfang beim „Damengambit“ vergleichbar.
Den festen Termin im Abendprogramm zu verpassen ist so leicht wie den Hochzeitstag zu vergessen. Zudem werden drei Episoden am Stück gezeigt, und noch ein Feature über Kasparow selbst drangehängt. Daher:
Die Arte- Mediathek anwerfen (auf das Bild klicken) und die Episoden je nach Bedarf schauen.
Und vor allem erst mal den Trailer ansehen!
Aber Achtung: die Episoden sind nur bis zum 23. November diesen Jahres verfügbar.
Auf Chessbase ist ein interessanter Bericht zu finden von Jemandem, der in Kasparows Team war, sich die Serie natürlich angesehen hat und dann dramaturgisch notwendige Fiktion der Realität gegenüberstellt. Sehr unterhaltsam!
Kasparow war von 1985 bis 1993 offizieller Weltmeister des Weltschachbundes FIDE. Nachdem er sich 1993 von dieser Organisation im Streit getrennt hatte, blieb er noch bis 2000 der vom Großteil der Schachwelt anerkannte Träger dieses Titels. Am 10. März 2005 beendete Kasparow, an der Spitze der Weltrangliste stehend, offiziell seine professionelle Schachkarriere. Seit dem Rückzug vom Schach war Kasparow als russischer Oppositionsaktivist tätig.
Wettkämpfe gegen Schachprogramme
Kasparow trat mehrmals in Wettkämpfen mit Turnierbedenkzeit gegen Schachprogramme an. In den 1980er Jahren hatte er behauptet, er werde niemals von einem Schachprogramm besiegt werden. 1989 spielte er gegen den von IBM gebauten Computer Deep Thought zwei Partien, die er beide gewann. 1996 besiegte Kasparow dessen Nachfolger Deep Blue in einem Match über sechs Partien mit 4:2, verlor aber mit der 1. Wettkampfpartie als erster Schachweltmeister überhaupt unter Turnierbedingungen gegen ein Schachprogramm. Im Jahr darauf unterlag Kasparow Deep Blue im Rückkampf mit 2,5:3,5. Kasparow erwog die Möglichkeit, dass unerlaubte menschliche Eingriffe stattgefunden haben könnten. Der Vorwurf war zum Teil darauf begründet, dass IBM ihm damals keinen Einblick in die Computerprotokolle gab. Diese wurden allerdings später veröffentlicht. Im Jahr 2003 spielte Kasparow zwei Wettkämpfe mit Turnierbedenkzeit gegen PC-Schachprogramme. Der Wettkampf gegen Deep Junior über sechs Partien ging 3:3 aus, die Begegnung mit Deep Fritz über vier Partien endete 2:2.