…sicherlich in erster Linie der Verein und seine erfolgreiche 1. Mannschaft in der allerersten Saison. Doch es gab auch einen individuellen Sieger, sowas wie das Tor des Jahres.

In fröhlicher Runde mit Speis und Trank wurde der erste große Erfolg der Königsspringer gefeiert, der Sieg in der Bezirksklasse, ungeschlagen und mit Vorsprung und verbunden damit der Aufstieg in die Bezirksliga:

Solche Gesamterfolge setzen sich aber aus individuellen Leistungen zusammen, die sich, wenn vom Umfeld entsprechend unterstützt, auch mehrfach in Form von guten Partien zeigten.

Aus einem Pool von mehr als 50 Partien wurden mit der Hilfe eines Analysetools aus dem Hause Chessbase 10 Partien als am Wertvollsten herausgefiltert.

Das entscheidende Kriterium ist hier nicht, wie weit man sich an gelernten Buchvarianten durch die Partie wühlt, sondern ob hier auch das eine oder andere Risiko, sprich: Opfer, eingegangen wird. Das muss nicht immer der beste Zug sein, aber „schön“ ist es dann schon.

Zur Überraschung aller hat der jüngste Spieler Felix Nölker den Vogel abgeschossen.

Von der Frankfurter Stadtmeisterschaft sind zig- Tausende Partien erfasst, die älteste aus dem Jahr 1905!

Aus diesem Pool habe ich mal einige Best-of ermittelt und ebenfalls taktisch analysieren lassen.

Hier spielt der Herausgeber und Chefredakteur des kulturellen Schachmagazins KARL mit Weiß gegen den im Raum Alzey als katholischer Pfarrer wirkenden Nachziehenden. Diese Partie hat einen der Höchstwerte im Bereich Schönheit bei der FSM erzielt:

Und hier noch einige Perlen ehemaliger Frankfurter Stadtmeister aus diesem und dem vergangenen Jahrhundert. Begonnen wird mit Hagen Poetsch, Großmeister und aktueller Karbener Stadtmeister, der uns auch schon als Gasttrainer einiges beibringen konnte:

Im nächsten Beispiel trifft Großmeister Igor Khenkin auf den leider bereits verstorbenen, aber taktisch sehr versierten Patrick Chandler:

Der nächste Stadtmeister, Ryhor Isserman, ist leider auch schon wieder einige Jahre verstorben, seine nachfolgende Gewinnpartie wurde schon vor über zwanzig Jahren gespielt:

Im Jahr des Mauerfalls, und damit sind wir in der Rückschau schon im vergangenen Jahrhundert angekommen, wurde Bernd Holter Frankfurter Stadtmeister. In einer schönen Partie schlug er einen, der ihm wenige Jahre später in die Ruhmeshalle folgen sollte:

Unvergessen wird mir Karlheinz Maeder bleiben, der viermal Frankfurter Stadtmeister wurde und der der erste Jugend-Europameister wurde:

Und schließlich noch eine Partie aus den Anfangsjahren der „Meisterschaft von Frankfurt“, wie das Turnier damals noch genannt wurde. Professor Mannheimer stammt aus dem Odenwald, lehrte später unweit von Karben in Düdelsheim, und schließlich auch in Frankfurt. Er lehrte in den frühen 1920er Jahren bereits im neuen Medium Radio und hatte regelmäßige Auftritte am Frankfurter Sender. In den Wirren der Pogromnacht konnte er nach Südamerika flüchten.

Von hdp